Hotel les Bulles de Meer,Bibliothek

Die Anfahrt ist zunächst unspektakulär – das Hotel „Les Bulles de mer“ liegt in einer Reihe mittelgroßer Hotelkomplexe, ähnlich anonym wie in einer mallorquinischen Mittelklassesiedlung. Wir sind hier in St. Cyprien an der südfranzösischen Mittelmeerküste und freuen uns auf einige Tage Relaxen am Strand. Kaum betreten wir den Eingangsbereich, ändert sich unsere Stimmung: Hier ist alles fein aufeinander abgestimmt, modernes Design im aktuellen Eklektizismus, aber unaufgeregt, überhaupt nicht prätentiös, mit vielen kreativen Details (ich liebe das Wandbild aus weißen Keramikkrebsen auf meerblauem Grund).

Unser Zimmer finden wir dann ebenso stimmig dekoriert, der Balkon liegt ruhig mit Blick auf den Yachthafen, wir mögen die hübschen, zweckmäßigen Hocker und Sesselchen, und ich freue mich mal wieder besonders über den Wasserkocher für meinen Kaffee VOR dem Aufstehen.

Aber gutes, zeitgemäßes Design hin oder her – als wir die großzügig angelegte Poolarea hinter uns lassen, und den gesichterten Zugang zum Strand betreten, sind wir so richtig geflasht – die Natur kreiert doch das genialste „Setdesign“:

Das knallblaue Meer, der breite Sandstrand, die sattgrünen Berge im Hintergrund – wir genießen das Bad in den Wellen! Mein persönliches Highlight: Das Hotel bietet einen Aktivitätenplan an, der unter anderem eine morgendliche Yogasession um 10.30 Uhr enthält. Als ich mich pünktlich am Treffpunkt einfinde, begrüßt mich die – natürlich obligatorisch traumschöne, seufz! – Yogalehrerin Fanny. Und zwar als einzige Teilnehmerin! What? Keiner außer mir geniesst in diesem Traumambiente eine Yogastunde am Strand? Es ist unbeschreiblich toll, Fanny unterrichtet sanftes Hathayoga, das will ich morgen wieder. Da es auch für den nächsten Tag keine weiteren Reservierungen gibt, verabreden Fanny und ich uns bereits um 8 Uhr.

Und an diesem Morgen darf ich ein weiteres Mal eine personalisierte Praxis erfahren, Fanny führt mich unter anderem behutsam in meine so ungeliebte, aber für mich wirklich wertvolle „Taube“-Asana und belohnt die intensive Stunde mit einer unglaublich wohltuenden Klangschalenmeditation. Namaste, Fanny, seit langem habe ich nicht mehr so erfüllt den Tag begonnen – und schwebe dann zu meinem, natürlich köstlichem Frühstück im „Bulles de mer“-Style!