Lifestyle, Liebe & Lektüre

Kategorie: Gutes aus Gläsern

Sommer und Selfcare im GLAS

Kulinarisch ist Apfelgelee in meiner Familie wenig gefragt – warum nur bringt mir das jährliche Einmachen so viel Freude?

Wenn Jessica anruft und verkündet: „Heike, die Äpfel sind reif, möchtest Du welche?“, gibt es kein Halten mehr. Wie schön, dass meine Freundin ein tapferes Bäumchen im Garten hat, dass mich pünktlich zum Herbstanfang mit etlichen Kilo Apfelglück versorgt. Vergangenes Jahr habe ich noch wild wachsende Bäume am Elbufer geplündert, diese Jahr überlasse ich die Beute den Nutzern von mundraub.org, auf dieser website kann man sich öffentlich zugängliche Obstbäume anzeigen lassen, grandios!

Während ich also Einmachgläser und Gelierzucker besorge, Ideen für Rezeptvarationen sammle und alte Geschirrtücher aussortiere, sinniere ich darüber, warum ich so viel Zeit dafür verwende, Gelee zu produzieren, von dem ich selbst nur einen Bruchteil konsumieren werde. Offensichtlich stille ich damit eine Sehnsucht nach Care-Arbeit und widerspreche damit meiner eigenen These, man müsse sich von den Fallen der Familienarbeit fernhalten, um die Emanzipation voranzutreiben.

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Der JENISCH-BÄR oder die Gunst der Stunde

Wie der Hamburger Verkehrswahnsinn mir ein kulinarisches Hobby bescherte

Jenisch-Bär: mein selbstgemachtes Hamburger Pesto

Über manche Sachen spreche ich nicht gerne. Ich habe zwar eine Meinung, und oft keine gute, aber da ich nicht in die Kommunalpolitik wechseln möchte, halte ich die Klappe. Wenn es um Hamburger Verkehrspolitik geht beispielsweise. Mein morgendlicher Radweg entlang der Elbe ist davon meistens unberührt und zu jeder Jahreszeit wunderbar. Besonders genieße ich natürlich, wenn ich, so ab Mitte April, Daunenjacke , Wollmütze und Handschuhe eintausche gegen Anorak und Frühlingsgefühle. Kirschblütenmeer am Fähranleger, Osterglockenwiesen an den Uferpromenaden – grandios. Und nun war plötzlich war ab Teufelsbrück der Uferweg versperrt, umständlich musste man auf die Elbchaussee weichen und dann zusehen, wie man überlebte. Also nahm ich fluchend den Umweg durch den Jenischpark, zwar schön, aber anstrengend ansteigend. Weitläufig und wunderhübsch, morgens vor allem angenehm leer bis auf ein paar Frauchen und Herrchen oder wie man das jetzt gendergerecht ausdrückt.. Hundebesitzende-chen vielleicht.

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