Lifestyle, Liebe & Lektüre

Kategorie: Restaurants & Bars

Gib mir ein R, gib mir ein O, gib mir ein K!

Auf der Suche nach einem Dinner-Quickie erleben wir ein echtes Pizza-Highlight

StillebenROK Pizzeria

Freitag Abend – nach der Redaktionsschicht im Speersort müssen noch Jeans und Sneakers für den Liebsten her… so ein Einkaufsbummel in Corona-Zeiten ist doch echt anstrengend, danach fühlen wir uns zu ermattet, um am heimischen Herd aktiv zu werden. Also versuchen wir (wieder einmal), einen Platz im vietnamesischen Quan Do zu ergattern – schon etliche Meter vor dem Eckeingang drehen wir ab. Die lange Schlange vor dem Eingang kennen wir schon – wann werden wir es schaffen, hier die legendäre Schnellküche zu testen? (Spoiler: nie)! Und nun – gehen wir tatsächlich mal in Til Schweigers Pizzeria in der Lilienstraße? Ein Blick auf die Karte gibt uns die Antwort: Och nö. Jedoch schon der nächste Eingang gehört ROK – Rock our kitchen, hier bleiben wir spontan stehen. Auch dies eine Pizzeria, jedoch weniger prätentiös, obwohl das Interior in diesem ambitionierten Style vielleicht eine gewisse Anstrengung vermuten lässt. Weit gefehlt! Wir werden sehr nett begrüßt, die Präparierung für die Corona-üblichen Vorsorgehandgriffe steht bereit, schon dürfen wir in dem hübschen, mit warmen Farben und schönen Dekoakzenten eingerichteten Lokal Platz nehmen und uns die Philosophie erklären lassen.

Wenig Kategorien – viele Variationen

Angeboten werden tatsächlich nur Pizza, Salate und Poke Bowls. Es gibt fertig komponierte Signature Dishes – aber eben auch die Möglichkeit, sich nach dem Baukastenprinzip eigene Speisen zu komponieren. Ich begeistere mich für dieses Spielchen und wähle eine Pizza mit Rote Bete-Teig. Darauf soll eine Pink Base angerichtet werden, das ist die Grundsauce aus Tomaten und Creme fraîche. Als einzeln auszusuchende und positionsweise fakturierte Toppings bestelle ich gegrillte Auberginen, Steinpilze, karamellisierte Mandelsplitter und Ziegenkäse. Klingt gut, oder? Der Liebste wählt eine üppige Aloha Pole Bowl, die mit 14,60 Euro nur ein klein wenig günstiger ist als meine individuelle Pizza, für 15,50 Euro. Das ist meiner Meinung nach für eine Pizza gerade noch im Rahmen, jedenfalls für die, die ich dann kurze Zeit später serviert bekomme. Superleckerer, knuspriger Teig, angenehme Würze von Basis und Belag, ich bin restlos zufrieden. Die Bowl findet ebenfalls Zustimmung, und als der Liebste einen Pizza-Probehappen bekommt, werden die Augen groß. „Fantastisch“ – lautet seine Wertung. Sogar er, der Pizza für einen meist überbewerteten Snack hält, freut sich über diese Variante.

Eine feine, gut abgestimmte Weinauswahl gibt’s übrigens auch – wir kommen also bestimmt bald wieder!

Besuch beim ZAUBERDRACHEN

Restaurantbon "Der erdbeerfressende Drache"
Restaurantbon „Der erdbeerfressende Drache“

Als mir eine Bekannte vor einem halben Jahr begeistert von dem Restaurant „Der erdbeerfressende Drache“ in Ottensen erzählt, setze ich es augenblicklich auf meine wishlist. Dass asiatisch angehauchte Fusion-Küche im Programm steht, ist schon mal prima. Ausschlaggebend für meine Neugier ist jedoch die mutige Namensgebung, ich bin gleich on fire und will einen Tisch reservieren – Fehlanzeige. Das Restaurant arbeitet ausschließlich nach dem „Walk in“- Prinzip. Daher fällt es für einen Gruppenbesuch schon mal aus, das ist mir dann doch zu unsicher. (Nachtrag: Inzwischen ist es in Ausnahmefällen möglich, eine Gruppenreservierung zu tätigen!) Aber ich erfahre bei der Recherche, dass der Betreiber des Drachen der Spitzenkoch Thorsten Gillert ist, den ich seit einem Besuch seines grandiosen „artisan“ auf der Schanze in bester Erinnerung habe. Das ist allerdings mindestens 15 Jahre her und ich freue mich nun noch einmal extra, sein neues „Drachen-Konzept“ kennen zu lernen.

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La fête de la vie auf dem KIEZ

Speisekarte Bistro Carmagnole

Ich schwör´s Euch, wäre dieses Restaurant in New York, hätte das Balthazar schlechte Karten! Denn auch im Bistro Carmagnole in der Schanze findet man französischen Brasserie-Chic, gute Weine und lässig-charmante Gastgeber, aber hier gibt es eben noch echte kulinarische Highlights. Austern, Artischocken, Bavette und Loup de Mer – die Klassiker der französischen Küche kommen frisch interpretiert und fein angerichtet auf den Tisch, und der „Fancy Faktor“, der vielerorten so hoch geschraubt wird, dass er zur Albernheit verkommt, ist hier perfekt dosiert. Tatar von eingelegten Waldpilzen mit konfiertem Eigelb und Pilzcreme beispielsweise klingt ambitioniert, wird toll angerichtet serviert und entpuppt sich als wunderbar erdig-vollmundiges Geschmackserlebnis. Auch von Desserts, die wie Showeinlagen klingen – „Bier und Popcorn“ – halte ich normalerweise Abstand. Im Bistro Carmagnole lasse ich mich drauf ein und staune über die geniale Komposition von Eiscreme mit karamellisiertem Popcorn, einer Espuma aus belgischem Dunkelbier und der herben Süße eines Heidelbeerkompotts. Chapeau, mes amis et à la prochaine!

URLAUB & the city

Pommes mit Mayo in der Strandperle mit Blick auf die Elbe

Ohne viel Worte: Bei gutem Wetter einen Snack in der Strandperle am Övelgönner Strandweg zu genießen und dabei die Füße in den Sand zu stecken, ist einfach nur großartig. War vor 30 Jahren schon klasse, hat inzwischen manchmal einen Hauch von Sylt, ist aber immer noch einer meiner All-time-favorits an der Elbe. (Der leichte Schnöselgeschmack lässt sich einfach mit einem ehrlichen Astra runterspülen..)

POKE-Power

Montagslunch! Gerade am Wochenanfang brauchen wir manchmal einen Extra-Energieschub. Die Ahi Tuna Bowl aus der UF Poké Bar an der Großen Elbstraße ist mit knapp 12 € nicht gerade ein Schnäppchen, aber jeden Cent wert. Thunfisch aus nachhaltigem Fang auf warmem Quinoa mit marinierten Chili-Cashewkernen, Gurken, Kimchi, Edamame und rosa Ingwer sind eine ordentlich Proteinportion. Macht bis zum Abend satt und bringt mit knackiger Schärfe den Stoffwechsel auf Trab!