Als ich im vergangenen Jahr eine sehr heftige Grippe auskuriert hatte, blieben mir diffuse Rückenschmerzen. Ich versuchte zunächst auf dem konventionellen Weg das Übel zu beseitigen und ließ mir einige Spritzen verpassen. Die halfen jedoch nicht, also schluckte ich fast täglich Ibuprofen. Mehrere Spezialisten praktizierten unterschiedliche Therapien, als Privatpatientin wurde ich sehr gerne mit Osteopathie, Krankengymnastik, schießlich mit PRT-Spritzen behandelt. Leider alles wirkungslos. Aber mich damit abfinden, offensichtlich, in einem Alter zu sein, in dem man unter „Rücken“ leidet? Unweigerlich denkt man Horst Schlämmer-mäßig : „Rücken? Isch möschte dat nit!“ Wie sollte ich weiter nach der Ursache forschen, nachdem die letzte Koryphäe nach erfolgloser Therapie konstatierte: „Dann ist das wohl psychisch“?
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Ja, das Buch war jetzt schon überall, ich weiß. Und eigentlich ignoriere ich zunächst einmal alle Titel, die omnipräsent als Spiegel-Bestseller in die Buchläden tapeziert werden. Aber nun bin ich doch schwach geworden, weil ich Meike Winnemuths Kolumnen und Artikel immer schon sehr gerne las und weil ich eben inzwischen auch öfter in Gärtnereien als in Schuh-Boutiquen an der Kasse stehe. Man glaubt ja gar nicht, wie viel Geld und Zeit in die Gestaltung einer Terrasse, einer Loggia und eines winzigen Vorgartens investiert werden kann. Inzwischen verstehe ich auch meine Mutter, die täglich stundenlang in unserem riesigen Garten gearbeitet hat. Sehr sehr schlaue Frau: Sie hat einfach Fitnesstraining und Lieblingsbeschäftigung kombiniert und ihre ausgiebige „Me-Time“ auch noch als Hausarbeit deklariert! Bei Meike Winnemuth liegt der Fall etwas anders, ist aber genauso nachvollziehbar: Ihre Beschreibungen, wie die Gartenarbeit sie im wahrsten Sinne des Wortes erdet, sind berührend, unterhaltsam und – last but not least, außerordentlich informativ, wenn man, siehe oben… sich als gärtnernder Zauberlehrling versucht.
WeiterlesenEs macht mir großen Spaß, Objekte immer mal wieder als kleine Designinseln zu gruppieren. Das Bar-Set von TOM DIXON habe ich vor einigen Jahren als Sonderangebot erstanden, obwohl ich eigentlich nie selber Cocktails mixe. Daher werden Shaker und Eiswürfelbehälter wenig gemäß ihrer Bestimmung eingesetzt. Trotzdem bereue ich die Investition nicht, denn als Objekte machen sich die beiden Tools ebenso gut, nicht wahr?
Irgendwann, meistens so kurz nach 50, schaust du dich im Spiegel an und wunderst dich: Was ist denn hier passiert? Schwerkraft, Champagner und die ein oder andere Mitternachtspasta haben Spuren hinterlassen. Und, ja, auch die Hormone können verstörend auf Körperform und Ausstrahlung einwirken. Was tun? Sich zwischen Couchpotato und Duracell-Häschen zu entscheiden, ist keine gute Lösung. Es gibt einiges, was man aktiv tun kann, um fit und straff zu bleiben und sich wieder wohl in seiner Haut zu fühlen. Das alles kommt später. But first: Put your ears in an upright position and listen, ladies! Stresst. Euch. Nicht! Wenn ich, so wie mit 25, wieder 53 Kilo wiegen würde, sähe das NICHT gut aus. Punkt. Wenn ich so leben würde wie mit 25 übrigens auch nicht… ach ja, ein junger Körper verzeiht so vieles, halleluja. Ein alter Körper aber nicht. Also sorgt dafür, das euer braver alter Körper mindestens eine Stunde täglich an die Luft gebracht und bewegt wird. Bewegt! Also Rad fahren, joggen, walken oder stramm spazierengehen. Schlendern zählt nicht. Das ist die Pflicht. Wer jetzt noch die Kür will, liest meine weiteren Bewegungs-Beiträge.
Eigentlich ist der Königssee zu jeder Jahreszeit ein schönes Ausflugsziel. als ich noch in München lebte, machte ich im Sommer mehrfach die Tour in den Nationalpark Berchtesgaden. Ich genoss die kurzweilige Bootsfahrt auf dem unglaublich smaragd-transparenten See bis zur Saletalm und wanderte dann gemütlich um den Obersee. Leider ist der Königssee jedoch besonders in der Sommersaison eine echte Touristenattraktion, das sieht man dem Foto jetzt nicht so an, da habe ich einen ruhigen Moment abgewartet. Wundert euch also bitte nicht über Horden asiatischer Selfie-Jäger oder Busladungen voller Tagestouristen. Kann passieren, es ist aber auch niemandem zu verdenken, dass die Seeüberquerung im Elektroboot so gut ankommt: Man wird nett mit einigen Daten und Fakten unterhalten, ein Trompeter grüßt das Bergecho, man lauscht verzückt dem Widerhall und genießt das spektakuläre Panorama. Den allerschönsten Tag bzw. Abend habe ich am Königssee jedoch in der Adventszeit verbracht bei der „St. Bartholomä Weihnacht“. Absolut empfehlenswert auch als Weihnachtsgeschenk für die Liebsten: Man fährt am Nachmittag im Dämmerlicht nach St. Bartholomä und wird dort auf einem fackelgesäumten Weg in die Kapelle geleitet, wo die Weihnachtsgeschichte nach Ludwig Thoma mit stimmungsvoller Musik vorgetragen wird. Anschliessend genießt man ein geselliges und köstliches Menü im danebengelegenen Gasthof und wird am späten Abend bei Kerzenschein über den stillen See zurückgefahren. Wirklich zauberhaft!
Die aeolischen Inseln, auch liparische Inseln genannt, liegen im Mittelmeer nördlich von Sizilien. Wir hatten im Mai 2018 wegen einer verhinderten Reise Flüge nach Sizilien „übrig“ und beschlossen daher relativ spontan, zu einem kleinen Inselhopping aufzubrechen. Lipari, Volcano und Panarea stehen auf unserer Reiseroute, die im Fährhafen von Palermo startet: Schon während der Überfahrt breitet sich in mir ein Gefühl der Schwerelosigkeit aus, diese Mischung aus Entspanntheit und Abenteuerlust, die dir zeigt, dass du genau jetzt den genau richtigen Moment erlebst. Inmitten von italienischen Familien, es sind tatsächlich keine weiteren ausländischen Touristen an Bord, fahren wir vorbei an unbewohnten Inseln, und landen nach zwei Mini-Stopps auf Lipari. Wir beziehen unser sehr schönes Hotel „La Sette Sorelle“ in Filicudi, einem kleinen Dorf, dass fast ausschliesslich aus einer hübsch gepflasterten Promenade, einer weißgetünchten Kirche, einigen Restaurants und ein paar weiteren Gassen zu bestehen scheint.
WeiterlesenEs ist schon eigenartig mit den Sagas, die sich über mehrere Bände erstrecken. War ich anfangs von Carmen Korns Hamburger Frauen in „Töchter einer neuen Zeit“ (Kindler Verlag, 2016) absolut begeistert und auch nach dem zweiten Band noch am Haken, enttäuschte mich der langersehnte finale Dritte („Zeitenwende“, Kindler Verlag 2018). Ich befürchte sogar, die Autorin hat eventuell dem Druck des Verlages nachgegeben und den letzten Auflagen-Erfolgsgarant als reine Fleißaufgabe nachgelegt. Nichtsdesotrotz empfehle ich zumindest den ersten Band uneingeschränkt, die Mischung aus packend geschilderten Familienschicksalen im wunderbar beschriebenen Vorkriegs-Hamburg ist ein echter Lesegenuss.
Selbst Elena Ferrante hat das neapolitanische „Ferrante Fieber“ im gerade erschienenen vierten Schluss bei mir nicht erneut entfachen können… Etws spröde begann der Start für mich beim Lesen von „Meine geniale Freundin“, (Surkamp Verlag, 2011). Aber ich blieb dran und tauchte immer mehr ein in den Sog der nepolitanischen Saga. Bis zur gerade im Juli erschienenen „Geschichte des verlorenen Kindes“. Da war ich ehrlich froh, mich von den Hauptfiguren Lena und Lila verabschieden zu können…
Nun also zur Schriftstellerin Elizabeth Jane Howard: Die Chronik der großbürgerlichen Familie Cazalet startet im England Anfang der dreißiger Jahre. („Die Jahre der Leichtigkeit“, dtv) Zunächst war ich skeptisch, vermutete ein eher banales Gemisch aus Pilcher und Downton Abbey. Weit gefehlt, die wunderbar übersetzten Bücher entpuppten sich als kleine Literaturjuwele. Der elegante und humorvolle Stil der Autorin zog mich so in den Bann, dass ich den Folgeband regelrecht verschlang ( „Die Zeit des Wartens“, dtv) und mir das Erscheinungsdatum der „stürmischen Jahre“ vormerkte.. inzwischen habe ich die ersten Kapitel genossen und bin schon wieder vollständig eingetaucht in die Lebenswelten von Polly, Claire, Zoe und den weiteren Mitgliedern der Familie Cazalet.
Dieses Sesselchen haben sich meine Eltern 1954 als erste Anschaffung für ihr Haus in Norden ausgesucht. Der Vintage-Loungechair hat schon mehrfach sein Kleid gewechselt, den lindgrünen Bezug trug er aber schon, als ich ihn im vergangenen Jahr als Erinnerungsstück aus meinem Elternhaus abtransportierte. Nun zog das Design-Schätzchen bei mir ins Esszimmer und erhielt dort einen Ehrenplatz als kleine Ruheinsel zum Lesen und Teetrinken. Danke, Mama!
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