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Schlagwort: spannung

Fangquoten und FANATISMUS


Kann Ökoterror unseren Planeten retten?

Auch hier auf Ko Phangan spielen Szenen des Ökothrillers „Das Meer“ von Wolfram Fleischhauer, erschienen im Verlag Droemer

Wenn schon ZEIT Wissen diesen Roman „unbedingt empfiehlt“ und SR3 konstatiert: „Eine Glanzleistung-genau das richtige Buch für diese Zeit“, dann kann man davon ausgehen, guten Lesestoff im Reisegepäck zu haben. Im Urlaub habe ich gerne mal einen Thriller in der Strandtasche, und Wolfram Fleischhauer mag ich für seine oft sehr komplex und gut recherchierten Themen. In „Das Meer“ serviert der Autor, der auch als Konferenzdolmetscher in Brüssel tätig ist und daher für dieses Werk über besonderes Hintergrundwissen verfügt, gleich das ganz große Besteck: Als eine von der EU gesandte portugiesische Fischereikontrolleurin auf einem Fischtrawler unter mysteriösen Umständen verschwindet, beginnt ein rasantes Katz-und-Maus-Spiel zwischen militanten Umweltaktivisten, EU-Beamten, Lobbyisten und einer skrupellosen Fischereimafia. Auf sehr intelligente Art werden dem Leser einige nicht immer angenehme Lektionen über die Konsequenzen unserer westlichen Konsumgier erteilt. Mich hat der Roman derart gepackt, dass ich sogar zeitweise einen Bogen um das üppige Fischbuffet im thailändischen Resort machte und selbst in der strandnahen Garküche die vegetarische Variante des Pad Thai wählte! „Das Meer“ bietet nicht nur beste Unterhaltung mit Tiefgang, sondern ist für mich auch Impuls, mich nachhaltig über illegale Fischerei und Überfischung zu informieren.

Buchstaben-KINO

Buchcover "Neun Fremde" von Liane Moriarty, Diana Verlag
„Neun Fremde“ von Liane Moriarty, Diana Verlag

Die erste Staffel der „Big little lies“-Serie habe ich während eines Fluges von New York nach München geschaut – nonstop. Die Inszenierung der perfekten Welt kalifornischer Super-Moms, die nach und nach Risse bekommt und differenziert düstere Seiten aufdeckt, hat mich sehr fasziniert. Als nun der Roman „Neun Fremde“ im Diana Verlag als neuestes Werk der „Big little lies“-Autorin Liane Moriarty angeteasert wird, greife ich sofort zu.

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Sessel-KLEBSTOFF für drei Abende

Buchcover "Drei" von Dror Mishani, diogenes Verlag
„Drei“ von Dror Mishani als Hardcover von Diogenes, 24 €, gibt es auch als Hörbuch, gelesen von Franz Dinda, sicherlich ein Hörgenuss!

Der Klappentext bleibt vage, verspricht die Verflechtung dreier Frauenschicksale mit dem eines Mannes. In Erwartung einer spannenden „Menage à Trois“-Story beginne ich den Roman „Drei“ von Dror Mishani (Diogenes Verlag). In der ersten Erzählung lerne ich Orna kennen, die nach einer noch nicht ganz verarbeiteten Trennung im Internet erste Schritte zurück ins Dating-Leben wagt. Mit Gil, den sie zunächst nicht einmal besonders anziehend findet, entsteht eine nicht unkomplizierte Beziehung,

Gemein – die diese Gefühle kenne ich doch?

Orna fühlt sich überfordert, die Situation zwingt sie zu einer Auseinandersetzung mit ihrem Verhalten als Partnerin, mit dem Schmerz ihres Sohnes, der die Abwesenheit des Vaters verarbeiten muss, mit dem Jonglieren zwischen Alltag und Begierde. Trotz des nüchternen Stils zeichnet Mishani ein sensibles Bild der Familienkonstellation und Ornas Suche nach Trost und Anerkennung.

Fremde Lebenswirklichkeit – fesselnd erzählt

Bei mir hat es einige Zeit gedauert, bis ich die veränderte Temperatur des Geschichte wahrnahm und merkte, dass sie sich in einem anderen Genre bewegt als anfänglich vermutet. Auch im zweiten Kapitel ist Gil der männliche Protagonist und hilft Emilia, einer osteuropäischen Pflegekraft, in einer juristischen Frage. Nach und nach wird er zur einzigen Bezugsperson in Emilias tristem Alltag. Man spürt fast physisch, wie ihr anstrengender Alltag an ihrer Widerstandskraft zerrt. Aber Emilia sucht weiter nach Antworten auf die großen Fragen des Lebens. Als Gil und sie sich näher kommen, spitzt sich die Situation zu.

Wieder wird ein Netz gesponnen

Jahre später trifft Gil in einem Café die junge, gestresste Ella, die sich vormittags zum ungestörten Arbeiten eine Auszeit von ihrem Familienleben gönnt. Als routinierter Verführer nutzt Gil ihre regelmäßigen gemeinsamen Kaffeepausen, um Ella zu einem Wochenendausflug zu überreden, den beide jedoch nie antreten werden.

Der Roman nimmt schon während der ersten Geschichte an Fahrt auf, ein regelrechter Sog hat sich bei mir mit dem Anfang des zweiten Kapitels entwickelt. Und mit dem überraschenden Ende ist Mishani (ebenfalls Autor der Krimireihe um den Kommissar Avi Avraham) ein echter Knüller gelungen.