was wollen wir, was können wir sein? Definieren wir bewusst den Moment, an dem wir beginnen, wichtige Entscheidungen zu treffen, die unseren Lebensverlauf nachhaltig bestimmen? Anna Hope zeichnet auf versetzten Zeitebenen ein Porträt von drei Freundinnen im England der Neunziger- und Nuller-Jahre. Cate, Lissa und Hannah wachsen in einer Zeit auf, in der bereits politischer Widerstand, Emanzipation und das Recht auf ein selbstbestimmtes Leben teilweise von ihrer Müttergeneration gelebt werden. Mit Mitte Dreißig erleben wir alle drei Frauen, jede von ihnen in unterschiedlicher Situation, beim Abgleich ihrer Träume mit der Realität: Cate, als junge Mutter verunsichert und noch nicht in ihrem neuen Vorstadtleben angekommen, Lissa, immer noch von einer Karriere als Schauspielerin träumend, und Hannah, die zunehmend verzweifelter versucht, mit ihrem Partner eine Familie zu gründen. Das ist das in seiner Thematik sicher nicht verblüffend neue Setting der Geschichte. Anna Hopes Erzählweise jedoch, fein zusammengesetzte Fragmente aus verschiedenen Lebensdekaden der drei Freundinnen, macht daraus einen wunderbaren Frauenroman im besten Sinne. Und bringt auch mich dazu, mich mit den bewusst und unbewusst gesteuerten „life-changing moments“ meines Lebens auseinanderzusetzen.
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