Es ist schon eigenartig mit den Sagas, die sich über mehrere Bände erstrecken. War ich anfangs von Carmen Korns Hamburger Frauen in „Töchter einer neuen Zeit“ (Kindler Verlag, 2016) absolut begeistert und auch nach dem zweiten Band noch am Haken, enttäuschte mich der langersehnte finale Dritte („Zeitenwende“, Kindler Verlag 2018). Ich befürchte sogar, die Autorin hat eventuell dem Druck des Verlages nachgegeben und den letzten Auflagen-Erfolgsgarant als reine Fleißaufgabe nachgelegt. Nichtsdesotrotz empfehle ich zumindest den ersten Band uneingeschränkt, die Mischung aus packend geschilderten Familienschicksalen im wunderbar beschriebenen Vorkriegs-Hamburg ist ein echter Lesegenuss.
Selbst Elena Ferrante hat das neapolitanische „Ferrante Fieber“ im gerade erschienenen vierten Schluss bei mir nicht erneut entfachen können… Etws spröde begann der Start für mich beim Lesen von „Meine geniale Freundin“, (Surkamp Verlag, 2011). Aber ich blieb dran und tauchte immer mehr ein in den Sog der nepolitanischen Saga. Bis zur gerade im Juli erschienenen „Geschichte des verlorenen Kindes“. Da war ich ehrlich froh, mich von den Hauptfiguren Lena und Lila verabschieden zu können…
Nun also zur Schriftstellerin Elizabeth Jane Howard: Die Chronik der großbürgerlichen Familie Cazalet startet im England Anfang der dreißiger Jahre. („Die Jahre der Leichtigkeit“, dtv) Zunächst war ich skeptisch, vermutete ein eher banales Gemisch aus Pilcher und Downton Abbey. Weit gefehlt, die wunderbar übersetzten Bücher entpuppten sich als kleine Literaturjuwele. Der elegante und humorvolle Stil der Autorin zog mich so in den Bann, dass ich den Folgeband regelrecht verschlang ( „Die Zeit des Wartens“, dtv) und mir das Erscheinungsdatum der „stürmischen Jahre“ vormerkte.. inzwischen habe ich die ersten Kapitel genossen und bin schon wieder vollständig eingetaucht in die Lebenswelten von Polly, Claire, Zoe und den weiteren Mitgliedern der Familie Cazalet.
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