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The Corona -Collection… HANDMADE

Alles, was der Nähkorb hergibt…

Am vergangenen Sonntag war es dann soweit.. die ganze Nation diskutiert über die Wirksamkeit von Mundschutz oder Masken. Sicher ist, dass eine einfache Maske den Träger nicht vor dem Virus schützt. Sicher ist aber auch, dass man als Maskenträger voraussichtlich kein Überträger des Covid 19-Virus im Alltag ist. Also, wenn jeder seine Nächsten durch das Tragen einer Maske schützen kann, spricht doch alles dafür, oder? Mir irgendwelche Masken schicken zu lassen, ist undenkbar: Mein Amazon-Account ist schon lange stillgelegt, auch tun mir die unermüdlich schuftenden Kuriere leid. Und schließlich habe ich doch irgendwo eine ansehnliche Truhe mit Nähzeug rumstehen…

Das perfekte Schnittmuster für eine Corona-Gesichtsmaske

Wer nach einer Nähanleitung für einen Mundschutz im Internet sucht, wird schnell fündig. Ich finde Kompliziertes und Simples, schlussendlich entscheide ich mich für die Website von Elle Puls, hier gibt es ein Schnittmuster als Download und ein easy Tutorial. Ich suche mir ein altes, natürlich frisch gewaschenes Geschirrtuch und freue mich, bei dem Nähkram ein Päckchen Hutgummi zu finden. Das muss ich mal von meiner Mutter erbeutet haben, die Packung wurde mutmaßlich in den 60ger-Jahren designt. Und jetzt endlich kann ich es brauchen…

Abstecken und Tee Trinken…

Die erste Maske dauert schon ein bisschen.. zumal ich zunächst versuche, Muttern alte Pfaff zu reanimieren. No chance, das Maschinchen ist Schrott. Na gut, dann wird’s ein “fatto al mano”-Modell. Der erste Versuch braucht schon ein Weilchen, nach circa 2 Stunden präsentiere ich stolz den Prototypen… nach kurzer Recherche zu Material, Wäsche und Desinfektion traue ich mich an Variationen. Generell sollte man die Masken täglich wechseln und sie zur Reinigung mit kochendem Wasser begießen. Ein mindestens zweiminütiges Bedampfen mit dem Bügeleisen soll den gleichen Effekt haben. Ich denke, erst waschen-im Kochtopf, da kommt gleich so ein Trümmerfrauenfeeling auf-dann bügeln, das passt.

Fantasie follows function

Und dann macht es richtig Spaß. Heute, am Dienstag, habe ich schon mehrere Modelle fertig, die Handarbeit ist eine klasse Abwechslung im coronabedingtem Zwangsurlaub Und ich denke nach wie vor: Maske auf – kann Leben retten!

Modell “Das Mädchen mit dem Perlenohrring”
Modell “Wüstenblume”
Modell “Die Vorleserin”
Modell ”De Fischer un sin Fru”

Drei Frauenleben – FEIN VERWOBEN

Cover Anna Hope Was wir sind
Anna Hope „Was wir sind“ , Hanser Literaturverlage

was wollen wir, was können wir sein? Definieren wir bewusst den Moment, an dem wir beginnen, wichtige Entscheidungen zu treffen, die unseren Lebensverlauf nachhaltig bestimmen? Anna Hope zeichnet auf versetzten Zeitebenen ein Porträt von drei Freundinnen im England der Neunziger- und Nuller-Jahre. Cate, Lissa und Hannah wachsen in einer Zeit auf, in der bereits politischer Widerstand, Emanzipation und das Recht auf ein selbstbestimmtes Leben teilweise von ihrer Müttergeneration gelebt werden. Mit Mitte Dreißig erleben wir alle drei Frauen, jede von ihnen in unterschiedlicher Situation, beim Abgleich ihrer Träume mit der Realität: Cate, als junge Mutter verunsichert und noch nicht in ihrem neuen Vorstadtleben angekommen, Lissa, immer noch von einer Karriere als Schauspielerin träumend, und Hannah, die zunehmend verzweifelter versucht, mit ihrem Partner eine Familie zu gründen. Das ist das in seiner Thematik sicher nicht verblüffend neue Setting der Geschichte. Anna Hopes Erzählweise jedoch, fein zusammengesetzte Fragmente aus verschiedenen Lebensdekaden der drei Freundinnen, macht daraus einen wunderbaren Frauenroman im besten Sinne. Und bringt auch mich dazu, mich mit den bewusst und unbewusst gesteuerten „life-changing moments“ meines Lebens auseinanderzusetzen.

Der weite Weg zur ERLEUCHTUNG

Unboxing… OK von FLOS

Die Auswahl der Lampen gehört für mich zu den größten Herausforderungen bei der Raumgestaltung. Schon die Auswahl der Pendelleuchte für meine Münchner Altbauwohnung mit einer Deckenhöhe von 3,40 Metern hat wirklich lange gedauert… und ich spreche hier nicht von Wochen oder Monaten, sondern Jahren. Und nun galt es, das Licht im Wohnraum unseres normal niedrigen Kapitänshauses zu optimieren. Gerade wenn sich ein großes Zimmer in mehrere „Wohninseln“ aufteilt, bin ich kein großer Fan von einer zentralen Deckenleuchte.

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Fototermin auf dem Floating Markt und eine Brücke mit GESCHICHTE

Von Ratchaiburi nach Kanchanaburi

Die Khlongs von Dam Noen
Auf den Khlongs von Damnoen Saduak

Unser erstes Ziel bei der Reise ins Umland von Bangkok ist der beliebte Floating Market Damnoen Saduak in Ratchaiburi, knapp 100 Kilometer südwestlich der Hauptstadt. Wir starten morgens um halb acht und freuen uns über unser schlaues Timing, als uns unser Fahrer gegen neun Uhr am noch kaum besuchten Steg abliefert. Mit dem Longboat geht es durch das weitverzweigte System kleiner Wasserstraßen, der Khlongs, doch schon nach den ersten Metern werden wir angehalten, den Händlern am Ufer billigen Touristenramsch abzukaufen. Nein Danke, wir möchten weder in Plastik verpackte Bambustaschen noch Polyestertuniken, und auch das Angebot, uns mit einer kleinen Meerkatze fotografieren zu lassen, lehnen wir ab.

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Fangquoten und FANATISMUS


Kann Ökoterror unseren Planeten retten?

Auch hier auf Ko Phangan spielen Szenen des Ökothrillers „Das Meer“ von Wolfram Fleischhauer, erschienen im Verlag Droemer

Wenn schon ZEIT Wissen diesen Roman „unbedingt empfiehlt“ und SR3 konstatiert: „Eine Glanzleistung-genau das richtige Buch für diese Zeit“, dann kann man davon ausgehen, guten Lesestoff im Reisegepäck zu haben. Im Urlaub habe ich gerne mal einen Thriller in der Strandtasche, und Wolfram Fleischhauer mag ich für seine oft sehr komplex und gut recherchierten Themen. In „Das Meer“ serviert der Autor, der auch als Konferenzdolmetscher in Brüssel tätig ist und daher für dieses Werk über besonderes Hintergrundwissen verfügt, gleich das ganz große Besteck: Als eine von der EU gesandte portugiesische Fischereikontrolleurin auf einem Fischtrawler unter mysteriösen Umständen verschwindet, beginnt ein rasantes Katz-und-Maus-Spiel zwischen militanten Umweltaktivisten, EU-Beamten, Lobbyisten und einer skrupellosen Fischereimafia. Auf sehr intelligente Art werden dem Leser einige nicht immer angenehme Lektionen über die Konsequenzen unserer westlichen Konsumgier erteilt. Mich hat der Roman derart gepackt, dass ich sogar zeitweise einen Bogen um das üppige Fischbuffet im thailändischen Resort machte und selbst in der strandnahen Garküche die vegetarische Variante des Pad Thai wählte! „Das Meer“ bietet nicht nur beste Unterhaltung mit Tiefgang, sondern ist für mich auch Impuls, mich nachhaltig über illegale Fischerei und Überfischung zu informieren.

Thailand – NEU entdeckt

Back again in Bangkok

Als ich das letzte Mal zwischen Weihnachten und Neujahr nach Thailand reiste, um ein neues Jahrzehnt zu begrüßen, servierte die Stewardess kurz nach dem Stopover in Kairo Sekt aus Plastikbechern und ich merkte: oops, ich habe die Party auf Ko Samui knapp verpasst. Heute, 30 Jahre später, handle ich die Zeitzonen smarter, travelle jedoch dadurch nicht automatisch geschmeidiger, denn – es ist 30 Jahre später: Die Bandscheibe, oder der nicht diagnostizierte Schmerz, der mich seit zwei Jahren permanent quält, macht schon die erste Flugetappe nach Dubai so unerträglich, dass der Liebste vorschlägt, einen U-Turn in eine Hamburger Klinik vorzunehmen. Nein, we‘ re half way there – und eine Ibu 400 und der sagenhaft langweilige Woody Allen „A rainy day in New York“ verschaffen mir einen gnädigen 3-Stunden-Schlaf auf dem zweiten Teil des Nachtfluges nach Bangkok. Mit dem ersten Schritt ins Freie trifft mich die Hitze wie eine Wand, und mit diesem ersehnten Schock und dem ersten Atemzug asiatischer Großstadtluft, Garküchenaroma und Blütenduft freue ich mich auf die nächsten drei Wochen in der Sonne, herrlich! Wir fahren zügig in unser wunderschön am Chao Phraya gelegene Resort, fliegen durch den abendlichen Grossstadtverkehr und finden uns erschöpft, aber sekundenschnell entspannt auf der Terrasse am Fluss ein. Die erste Tom Ka Kong Soup schmeckt hervorragend….

Das Anantara Riverside Resort & Spa, ein Juwel am Fluss

Anleger im Anantara Hotel
Ruhepause am Chao Phraya

Dass wir mit dem Anantara Riverside Resort & Spa eine perfekte Wahl getroffen haben, war uns schon beim Einchecken in das großzügige, geschmackvoll ausgestattete De Luxe-Zimmer klar. Am nächsten Morgen offenbart das Frühstücksbuffet die kulinarische Superlative – eine derartige Vielfalt habe ich tatsächlich noch nie gesehen. Pool-Landschaft und Gartenanlage sind ebenso perfekt, wir machen uns jedoch nach einem kleinen Nickerchen auf der Poolliege auf zum Hotelanleger. Hier bringt uns der Bootsshuttle in einer fünfzehnminütigen Fahrt zum Sathorn Pier und wir starten unsere Citytour mit den öffentlichen Verkehrsmitteln an der Station Saphan Taksin. Man kommt leicht mit BTS-Skytrain und MRT-Metro durch die Stadt, spart sich Taxikosten und Traffic Jam und kann wunderbare Studien im U-Bahn-Waggon vornehmen.

Wat Phra Kaeo – der Königstempel

Tempelwächter vor dem Phra Maha Si Rajakarn

Das Palastgelände erreichen wir mit einem öffentlichen Expressboot, der Besucherandrang am Eingang ist erwartet hoch und wir schlendern zunächst durch den prächtigen Wandelgang, bis wir uns geduldig in die Schlange zum Königspalast einreihen.

Wandmalerei, abseits vom Trubel

Zwei Stunden verbringen wir in der märchenhaften Anlage und haben das Gefühl, nur ein kleinen Teil der Schätze gesehen zu haben. Doch wir haben uns sattgesehen an goldenen Chedis, fantasievollen Wandmalereien und prunkvollen Verzierungen. Die Hitze macht uns zu schaffen und wir kehren erschöpft zum Chang Pier zurück, besteigen ein Expressboot und lassen uns bis zum Anleger Chinatown fahren.

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Extrem leise und unglaublich NAH

Buchcover All unsere Jahre von Kathy Page
„All unsere Jahre“ von Kathy Page, Verlag Wagenbach

Die als Eheroman beschriebene Erzählung „All unsere Jahre“ von Kathy Page, erschienen im Verlag Wagenbach, beginnt mit der Geburt des späteren Ehemannes, wir steigen also bei Stunde Null ein in die Lebenswirklichkeit des Protagonisten Harry. Das drei Teile umfassende Buch beginnt in den Dreissigerjahren in einem Londoner Vorort. Klohäuschen, Lammeintopf, Kopfsteinpflaster – die Enge und das redliche Bemühen um ein gesellschaftliches Vorankommen skizziert die Autorin anschaulich und gefühlvoll, ich lerne Harry als gelehrigen Schüler und nachdenklichen jungen Mann kennen. Als er die ehrgeizige Evelyn trifft, setzen sich beide für die Erfüllung ihres Traums nach einem Leben in besseren Verhältnissen ein. Die zeitweilige Trennung während Harrys Frankreich-Einsatz bei der Kriegsmarine überbrückt er mit dem Verfassen feinsinniger Briefe. Das Eheporträt, welches sich über die 70 Jahre dauernde Ehe erstreckt, skizziert die Gefühlswelten beider Ehepartner, trägt aber deutlich stärker die Handschrift Harrys, und so erfahren wir weitaus mehr über sein Innenleben als über die Gedanken Evelyns.

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Friede, Freude – FEMINISMUS?

Buchcover "Die Zehnjahrespause" von Meg Wolitzer, Dumont Verlag
2019 erstmalig auf deutsch:
Der 2008 veröffentlichte Roman „Die Zehnjahrespause“ von Meg Wolitzer

Wenn Meg Wolitzer sagt, in diesem Roman gehe es um eine Gruppe der zu Hause gebliebenen Mütter, die darum kämpfen, sich selbst eine Bedeutung zuzuschreiben, dann ist das auch eine politische Aussage. Denn Meg Wolitzer gilt spätestens seit ihrem Erfolg des Bestsellers „Das weibliche Prinzip“ als eine der führenden feministischen US-Autorinnen. In ihrem aktuell erstmals auf deutsch erschienenem Roman „Die Zehnjahrespause“ skizziert die Schriftstellerin den Alltag vier ehemals beruflich erfolgreicher Vollzeitmütter in und um Manhattan. Wir bewegen uns in der gehobenen Mittelschicht und tauchen ein in das urbane Leben junger Familien in der Post-2001-Ära New Yorks.

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Buchstaben-KINO

Buchcover "Neun Fremde" von Liane Moriarty, Diana Verlag
„Neun Fremde“ von Liane Moriarty, Diana Verlag

Die erste Staffel der „Big little lies“-Serie habe ich während eines Fluges von New York nach München geschaut – nonstop. Die Inszenierung der perfekten Welt kalifornischer Super-Moms, die nach und nach Risse bekommt und differenziert düstere Seiten aufdeckt, hat mich sehr fasziniert. Als nun der Roman „Neun Fremde“ im Diana Verlag als neuestes Werk der „Big little lies“-Autorin Liane Moriarty angeteasert wird, greife ich sofort zu.

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Besuch beim ZAUBERDRACHEN

Restaurantbon "Der erdbeerfressende Drache"
Restaurantbon „Der erdbeerfressende Drache“

Als mir eine Bekannte vor einem halben Jahr begeistert von dem Restaurant „Der erdbeerfressende Drache“ in Ottensen erzählt, setze ich es augenblicklich auf meine wishlist. Dass asiatisch angehauchte Fusion-Küche im Programm steht, ist schon mal prima. Ausschlaggebend für meine Neugier ist jedoch die mutige Namensgebung, ich bin gleich on fire und will einen Tisch reservieren – Fehlanzeige. Das Restaurant arbeitet ausschließlich nach dem „Walk in“- Prinzip. Daher fällt es für einen Gruppenbesuch schon mal aus, das ist mir dann doch zu unsicher. (Nachtrag: Inzwischen ist es in Ausnahmefällen möglich, eine Gruppenreservierung zu tätigen!) Aber ich erfahre bei der Recherche, dass der Betreiber des Drachen der Spitzenkoch Thorsten Gillert ist, den ich seit einem Besuch seines grandiosen „artisan“ auf der Schanze in bester Erinnerung habe. Das ist allerdings mindestens 15 Jahre her und ich freue mich nun noch einmal extra, sein neues „Drachen-Konzept“ kennen zu lernen.

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